Dienstag, 14. April 2015

Blogtour - Wind von Westen

Gestern wurde Cordula Broicher interviewt, wer das Interviewa versäumt hat, kann es hier noch einmal nachlesen.

Heute, am 2. Tag macht die Blogtour auf meinem Blog Station, was mich sehr freut.



Die Geschichte dieses Buches beginnt im Jahr 1793 in Niederwesseling und es dauert nicht mehr lange, dann stehen die Franzosen vor der Tür. Auch Düsseldorf war einige Zeit von den Franzosen besetzt und deshalb fand ich das Buch ganz besonders interessant.

Cordula Broicher hat nicht nur das Leben zu der Zeit sehr fesselnd beschrieben, sie hat auch zeitgemäße Begriffe benutzt, was mir sehr gefallen hat. Die meisten werden wir wohl kennen oder haben sie zumindest schon einmal gehört. Allerdings gab es das Wort "Halfe" im Klappentext, was mir persönlich unbekannt war. Neugierig, wie ich nun einmal bin, habe ich sofort nachgesehen, da wusste ich ja noch nicht, dass die Autorin im Buch alles bestens erklärt hat.

Als es dann darum ging, mir ein Thema zu dieser Blogtour zu suchen, dachte ich, dass ich hier vielleicht doch mal einige zeitgemäße Begriffe heraussuche und schreibe in welchem Zusammenhang sie im Buch erwähnt werden.

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Ich schrieb ja schon, dass im Klappentext die Halfin Agnes erwähnt wird und die Überschrift des ersten Kapitels lautet: Der Halfe ist tot. Was hat es nun damit auf sich:

Ein Halfe war ein Pächter mit einem besonderen Pachtvertrag. Der Begriff stammt von Halbwinner/Halfwinner und bedeutet, dass die Hälfte der Erträge abgegeben werden müssen.

Die Halbwinnerschaft brachte nicht nur dem Grundherrn sondern auch dem Pächter große ökonomische Vorteile: Da die Halbwinner vom gepachteten Gut kein Stück veräußern durften und die Güter nach dem Tod eines Pächters nicht der Realteilung unterlagen (in der Regel ging der Pachtvertrag auf den ältesten Sohn oder einen Schwiegersohn über), blieben ihre Anbauflächen stets gleich oder wurden durch Zukauf noch größer. Damit waren die Halfen den Bauern mit Eigenbesitz überlegen, denn diese hatten bei jedem Erbfall mit dem Problem der Verkleinerung der Hofstellen zu kämpfen. So entwickelte sich im Rheinland und in anderen nordwestlichen Regionen bereits vor dem Beginn der Frühen Neuzeit mit dem Pächterstand eine neue, ländliche Oberschicht, die persönlich völlig frei und wirtschaftlich äußerst wohlhabend war.
Quelle: Wikipedia Halfe

Für Agnes, unserer Protagonsitin bedeutete dies nach dem Tod ihres Ehemannes, des Halfen, dass Bewerber nicht nur um ihre Hand sondern auch wegen des Hofes um sie freien würden.


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Im Buch unterhalten sich Balthasar und sein Freund Alois über die allgemeine Situation der Stadt Köln. Alois kann sich nicht beklagen, die Stadt platzt aus allen Nähten und er meint je mehr Leute dort wären, desto mehr Kundschaft hätte er. Aber der Rat der Stadt macht sich Sorgen wegen der Teuerung,und wer nicht gerade am Stapel verdient, wird es schwer haben, über den Winter zu kommen.

Konrad von Hochstaden, Erzbischof von Köln, gewährte der Stadt Köln am 7. Mai 1259 das Stapelrecht. Alle Waren – insbesondere die auf dem Rhein transportierten – mussten nun drei Tage den Kölner Bürgern zum Kauf angeboten werden. Diese Regelung verschaffte den Kölner Bürgern einen bedeutenden Reichtum.
Quelle: Wikipedia Stapelrecht

Die Autorin erklärt dazu
Die Kölner haben am Stapelrecht besonders deshalb gut verdient, da sich die meisten von dieser Pflicht freikauften. Es war Schiffern nicht daran gelegen, die ganze Ladung zu löschen, nur um das Schiff drei Tage später wieder zu beladen. Zudem gab es für die Kaufleute auch Fristen, wann die Waren wo einzutreffen hatten. Von daher war es der Freikauf, an dem die Kölner verdienten.


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Alkoven - die Schwestern Lisbeth und Tilla teilten sich einen Alkoven. Die kleine Tilla hüpft übermütig darin herum, während Lisbeth ihre Ruhe haben möchte.

Verschiedene Formen von Alkoven/Bettnischen können unterschieden werden: Eine historische Bettnische oder ein kleiner Nebenraum in einem Zimmer, in dem sich die Schlafgelegenheit (Bett oder einfach Decken) befindet. Alkoven waren wärmer als freistehende Betten und boten eine größere Intimsphäre. Dienstboten hatten früher nicht selten nur eine kleine Kammer mit einem Alkoven, in die sie sich zurückziehen konnten. In Bauernhäusern ein Schrankbett. Solche Alkoven wurden früher meistens zwischen Wohnraum und Küche eingebaut oder in der Querdiele, die den Wohn- und den Wirtschaftsbereich trennte.
Quelle: Wikipedia Alkoven


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Balthasar wird berichtet, dass die Franken einen Freiheitsbaum auf dem Neumarkt aufgestellt hätten und die 22 Gaffeln ebenso wie der Magistrat hätten antreten müssen.
Als ich neulich in Köln war, tauchte dieser Begriff auch mehrmals auf und ich wollte näheres darüber wissen.

Die Autorin hat dies auch sehr gut erklärt:
Eine Gaffel musste nicht identisch mit einer bestimmten Zunft sein, sie stand auch Bürgern offen, die keinem einer Zunftordnung unterliegenden Gewerbe nachgingen, da jeder Bürger einer Gaffel beitreten musste. Zudem wurden einige Zünfte zu einer Gaffel zusammengefasst. Hierdurch war praktisch jeder Bürger erfasst, was den Vorteil hatte, dass die Gaffeln in Fällen der Bedrohung Kölns durch Angreifer jeweils ihre Mitglieder und damit alle Bürger zur Verteidigung zusammenrufen konnten, was einer Art Wehrpflicht (seit 1396) für alle 18- bis 70-jährigen Kölner (auch der Eingesessenen, die nicht Bürger waren) gleichkam.
Quelle Wikipedia Gaffeln

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Bevor ich nun aber den geneigten Leser langweile möchte ich meine Ausführungen beenden und auch noch einmal darauf hinweisen, dass "Wind von Westen" kein trockenes Geschichtsbuch mit vielen Daten und Begriffen ist. Cordula Broicher hat ein bestens verstanden eine rheinische Familiengeschichte zu schildern und dabei auf vielen tatsächliche Begebenheiten hingewiesen.


Morgen geht es mit der Blogtour weiter, die nächste Station wird wieder bei Barbara sein, diesmal mit dem Thema  "Hinter den Kulissen"


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Auf unserer Blogtour gibt es auch etwas zu gewinnen:



 
1. Preis 

ein Taschenbuch plus Postkarten und Lesezeichen


2. Preis

 ein eBook und Postkarten zu den Büchern der Autorin


(Achtung - keinen Reader, sondern das eBook)

3. Preis 

ein eBook und Lesezeichen zu den Büchern der Autorin



(Achtung - keinen Reader, sondern das eBook)





Folgende Aufgabe wäre zu erfüllen: Wir verstecken an unseren Tourtagen einzelne Buchstaben in den Beiträgen und markieren diese dann dick und kursiv. Ihr verfolgt die ganze Tour und sammelt die Buchstaben, setzt täglich daraus das Wort zusammen und diese ergeben dann den Lösungssatz, den ihr an folgende Adresse mailt
bastelulla@gmail.com

dazu habt Ihr Zeit bis zum 20.4.2015 um 18.00 Uhr

Am 22.4. werden auf den Blogs die Gewinner bekannt gegeben.

Bitte beachtet, dass Teilnehmer mindestens 18 Jahre alt sein sollten und der Versand nur innerhalb Deutschlands, Österreichs und der Schweiz stattfindet.



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